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Georg Britting
Sämtliche
Werke - Prosa -
Herausgegeben von Wilhelm Haefs
Band 3-2
Seite 48
Kommentar Seite
452
Aus: »Die Kleine Welt am
Strom« Neu
erschienen bei Rimbaud ! [Okt.2006]
Das Haus zur heiligen Dreifaltigkeit
Dies Haus
beschützet allezeit die allerheiligste Dreifaltigkeit - plappert fromm
und zärtlich und geschwätzig und einfältig und voll Gottvertrauen
und auch ein wenig vorlaut und herausfordernd die Steintafel im Giebel,
und die fadendünnen, flattrigen, geschwungenen Buchstaben wollen schwanken,
wenn der Fluß einen Atemstoß Wind herschickt. Denn das kleine
Haus steht im Donautal am Rand der Stadt und spiegelt sich im grünen
Wasser. Gleich hinter dem Haus taucht, wie eine Natter aus dem blattbesetzten
Weiherspiegel, ein Landweg aus dem mit Rundsteinen gepflasterten Platz
empor und macht drei Biegungen und ist im nächsten Dorf, wo die roten
und blauen Bauernblumen schnatternd über den Zaun hinweg zu den schnatternden
Gänsen schreien. Und hinterm Dorf schwingt silberrändig ein Hügelkamm.
Vor Jahren, vor nun schon
manchen Jahren, besaß das Haus zur heiligen Dreifaltigkeit, so nannte
es jedermann, Herr Full, ein Mann um die fünfzig, mit einem wehenden
Ziegenbart, immer mürrisch, drohend, grämlich, ein König
in der Verbannung, ein Papst ohne Kirchenstaat, ein entgleister Apotheker,
der es mit dem Rest seines Vermögens gekauft hatte, um sich eine Drogerie
drin einzurichten. Die Töchter, Elisabeth und Magdalena, konnten nicht
mehr wie früher, in den schönen und reichen Zeiten, Stöckelschuhe
tragen und breitrandige Florentinerhüte, von denen wippend eine Garbe
von Blumen wogte. Magdalena, die lustige, lachende, lockend mit gehobener
Oberlippe, verkaufte Seidenblusen in einem Warenhaus, Elisabeth, die sanfte,
säumig und sittig, war bei der Post angestellt. Die Mutter hielt die
kleine Wohnung im Stand, immer hingen ihr Haarsträhnen über die
Augen, und wenn sie schnaubend durchs Zimmer schoß, war sie wie ein
niedriges, russisches Pferdchen und blinzelte hungrig. Am Finger trug sie
einen alten, goldenen Ring, ein Erbstück von ihrer Großmutter.
Das Mittagessen vereinigte die vier um den runden Tisch. Der Vater zerschnitt
das zähe Rindfleisch, die Mutter wischte sich das Haar aus dem Gesicht,
Elisabeth erzählte schwermütig von ihren Vorgesetzten, und lerchenhell
und blumenheiter plauderte Magdalena. Stand der Vater auf, warf das Mundtuch
auf den Tisch, ging in seinen Arbeitsraum, blieben Frau Full und Elisabeth
noch sitzen bei einer großen Schale hellen Kaffees, aber Magdalena
säumte keinen Augenblick, und der Gemüserest auf ihrem Teller
rauchte noch, hörte man sie schallend die Tür ins Schloß
werfen. Frau Full hob die Ringhand, schob sich die Haare aus der Pferdestirn,
und das uralte Gold leuchtete, wie eingesetzt dem Kopfschmuck einer Tatarenstute.
Schon manchen Mann seines
Faches hatte Herr Full reich werden sehen, manchen klugen Mann, der Hühneraugensalben
herstellte und segensreiche Pflaster und bittere, braune Tropfen. Auch
er war klug und wollte wieder in die Höhe kommen, und die beiden Mädchen
mußten ihre sie demütigenden Stellungen aufgeben, seine Frau
in Seide gehen und er alle Tage den schwarzen, hohen, steifen Hut der Ehren
auf dem Kopf haben. Den wollte er dann nur knapp lüften vor dem stolzen
Bürgermeister, dem Gockel, dem Pfau, der sich spreizte und plusterte
vor ihm, dem armseligen grauen Sperling! Er hatte ein Viehmastpulver gemischt,
davon sollten die Schenkel der Säue fett und rosigblühend werden
und kernspeckig und prall! Die Schweinezüchter mußten rot vor
Gier werden nach dem Mittel, das den Hunger der Tiere anstachelte und sie
zwang, das Futter schleunigst in herrliches Fleisch zu verwandeln. Seit
einer Woche erhielten es versuchsweise die Rüsselträger eines
kleinen Angestellten, der am anderen Donauufer wohnte und Schweine aufzog,
um so zu einem billigen Schinken zu kommen. Noch war von der Wirkung nichts
zu spüren, die Zeit war wohl noch zu kurz.
Herr Full stand am Ladentisch,
blinzelte träg in die Sonne und träumte. Über die Wiese
trabte und torkelte ein Trupp Säue. Die kleinen, boshaften Augen wurden
fast überschwemmt vom Fett der Backen, und die Bäuche wackelten
und schwappten und ließen sich kitzeln von den Grashalmen. Und die
hundert und die tausend Ringelschwänze wippten und fügten sich
aneinander und stiegen wie eine große gedrehte Feder, und oben saß
er, den schwarzen Röhrenhut und Ehrenhut im Genick, und auf und nieder
hupfte er wie der August im Zirkus, auf und nieder schnellte ihn die ringelschwänzige
Spirale.
Herr Full trat vor die
Ladentür. Die Sonne kochte die runden, kleinen, weißen Pflastersteine,
daß sie heiß wurden und hart wie gesottene Eier. Der Himmel
war ganz hellblau, fast grün, und wölbte sich wie ein riesiges
Salatblatt. Die Donau floß wie ein spritziger Wein. Und wie im Schlaraffenland
sah er jeden Pflasterstein sich spalten, und statt des Eigelb blinkten
runde Goldmünzen.
Er trug etwas in seinen
Büchern nach, da klingelte es scharf und kurz, die weinende Magdalena
trat ein, hinter ihr ein älterer Herr mit einem dicken Rohrstock.
Es war ein fester, hellbrauner Stock, und der Griff aus Elfenbein zeigte
einen geschnitzten Löwenkopf, dem eine rote Zunge, eine blutrot angemalte
gespaltene Zunge, aus dem Maule hing. Es stellte sich heraus, daß
Magdalena im Geschäft Blusen gestohlen hatte. Der Herr war von der
Polizei und kam, um Haussuchung zu halten und die Eltern zu vernehmen.
Nein, er wisse von nichts, sagte Herr Full, und sah mit tausend Augen zu
Magdalena hinüber. Nun stürzte die Mutter herbei, erfuhr, ihre
Haare flogen. Und der Beamte tat seinen Dienst, und der war schnell getan,
und er fand nichts, der Beamte, und ging bald wieder.
Herr Full verließ
den Laden, stieg die Treppe empor auf den Dachboden. Nun konnte er den
hohen, schwarzen, spiegelnden Hut nie mehr tragen, und wenn er fünf
Fabriken bauen mußte mit zehn roten Schlöten, um genug Mastpulver
herstellen zu können. Und der Bürgermeister, der Gockel, der
Pfau, der Truthahn, der ihn nur nachlässig grüßte, würde
kollern und sich spreizen und plustern und ihn ganz und gar übersehen.
Er knüpfte sich die Waschleine um den Hals, sah die Säue dreist
und feist und rund werden und mit den Ringelschwänzen wippen. Auf
einem schwarzen, wütenden Eber ritt er ins Jenseits.
Frau Full sah den toten
Mann, ließ die Hand der Tochter nicht los, weinte kaum und zog Magdalena
zum Haus hinaus, zog sie hinter sich her, immer hinter sich her, wie man
ein kläffendes Hündlein am Lederriemen nachschleift. Feldarbeiter
sahen, wie sie lange am Flußufer irrten. Bis zu den Knien stand Frau
Full plötzlich im Wasser, mächtig sich sträubend Magdalena
im Kies, die Füße tief stemmend in die lockeren Steine. Aber
Frau Full zog und zog. Sie legten die Hacken und Rechen hin, die Feldarbeiter,
und griffen sich erschrocken ans Herz. Der Himmel spannte sich vor ihnen
wie die Leinwand im Lichtspielhaus. Und wie im Lichtspielhaus hörten
sie nichts und sahen nur die schwarzen Figuren und sahen, wie Frau Full
noch einen Schritt nach vorn tat, Magdalena mitriß. Nun nahm sie
die Strömung auf, ein Frauenrock blähte sich, drehte sich, dann
waren sie verschwunden. Die Uferpappeln wackelten schwarz und mächtig.
Die Bühne war wieder leer. Eine alte Frau unter den Feldarbeitern,
die stumm dem stummen Schauspiel zugesehen hatte, öffnete mühsam
den Mund, der sich nicht öffnen wollte, und schrie einen lang anhaltenden
Schrei. Das war nachmittags um drei Uhr.
Hundert Meter unten fischte
man die beiden Frauen heraus, die sich bei der Flußbiegung im Gesträuch
gefangen hatten. Man trug sie ins Haus, und die Wassertropfen zischten
auf den heißen Schlaraffenlandsteinen. Dann lagen die drei nebeneinander,
Frau Full und Magdalena triefend naß, aber Herr Full hübsch
trocken. Und der hellgrüne Salathimmel zitterte nicht.
Das war nachmittags um
drei Uhr gewesen, und um vier Uhr kam Elisabeth vom Dienst. Der Verwalter,
dem die aufgekrempelten Hosen vornehm die Knöchel peitschten, hatte
sie unfreundlich angefahren wegen einer fehlerhaften Berechnung. Sie hatte
geweint. Sie liebte den groben, gut angezogenen Menschen, der merkte es
aber nicht einmal und quälte sie mit Kleinigkeiten. Traurig war sie
über die Brücke gegangen, und daß die Leute ihr auswichen,
fiel ihr nicht auf. Fern stand der Scheuchenberg im Dunst, niedrig, langgestreckt,
wie ein grauer Bär, und kleine Wolken stieß er wie seinen Atem
aus. Sie sah über die Steinplatten der Brüstung ins Donauwasser,
das blaugrün an den Pfeilern sich brach. Sie hörte, wie das Wasser
plärrte und schwätzte, und sie bog sich tief hinunter, schärfer
zu hören, aber aus dem Plätschern und Wispern wurde sie nicht
klug. So ging sie heim und sah im Zimmer wie drei Kerzen nebeneinander
Vater, Mutter und Schwester liegen, und wie Wachs, das von den Kerzen rinnt,
war zu den Füßen von Mutter und Schwester ein dunkler Wasserfleck
zusammengeronnen. Sie ging in den Laden, nahm aus einem hohen Glas ein
weißes Pulver, das sie gut kannte. Das schmeckte zwar bitter, gallenbitter
und scharf, aber es tat nicht einmal so richtig weh, wie sie das gefürchtet
hatte in ihrer Feigheit, nicht immer tut der Tod weh, das muß man
Ängstlichen sagen, zum Trost, was man auch immer sonst erzählen
mag. Als sie gelb wurde im Gesicht, aber das sah sie nicht, suchte sie
sich einen Ort zu sterben, und wenn dazu auch jeder Platz gut genug ist,
sie wußte sich keinen bessern, und es gab wohl auch keinen bessern,
als neben Vater, Mutter und Schwester. Sie streckte sich neben sie, auf
den harten Fußboden, und daß er hart war, spürte sie nicht
mehr, im Tode wird alles anders, alles, und lag nun wie eine vierte Kerze
neben den dreien, und war bald stumm und steif wie sie.
Aber wenn aus einem vierarmigen
Leuchter die Kerzen, vom Wind umgeblasen, wackeln und fallen, so bringt
sie eine rasche Hand und ein pfauchendes Zündholz wieder knisternd
zum Leben. Diese vier stummen und steifen Wachsstangen entzündete
niemand mehr. Es waren eben doch keine Kerzen, sondern wächserne Leichen.
Als der schweinezüchtende
Angestellte merkte, daß das Pulver den Tieren gut bekam, ließ
er es von einem Mann der Wissenschaft in seine Bestandteile zerlegen, um
hinter das Geheimnis der Wirkung zu kommen. Das gelang leicht, und der
Züchter war unternehmend genug, die Herstellung und den Vertrieb in
die Hand zu nehmen. Das Geschäft ging glänzend, er war in zehn
Jahren ein reicher Mann, ließ mächtige Schlöte rauchen
und baute sich ein schloßähnliches Haus in einem alten Garten.
Und während eine
fette Sau grunzend am Trog steht und ihre rosafarbene Schwarte in der Sonne
glänzt und sie schlappend und schlampend und schlürfend ihre
Abendsuppe säuft, protzt am Ufer der Donau die Fabrik, der Wind trägt
Ruß und Rauch über den Strom, hinüber zu dem kleinen Haus,
das sich im grünen Wasser spiegelt und ungerührt vom Giebel den
herausfordernden und einfältigen Satz plappern läßt, der
für das Haus ja wohl seine Richtigkeit hatte, einstweilen wenigstens,
wenn auch nicht für seine am Selbstmörderfriedhof modernden Bewohner.
Aber so wirksam ist keine Formel, wie sie auch laute, solche Zauberkraft
haben Worte nicht, wie sollte das auch sein! wie heidnisch wäre das!
daß sie allein schon genügten, vor Leid und Schuld zu bewahren!
Sie mußten es jetzt wissen, die Gott verlassen hatte, vielleicht,
so scheints, aber was begreifen schon wir Menschen! - sie mußten
es jetzt am besten wissen, die Toten, was es mit dem Spruch auf sich hat,
der keine vorwitzigfreche Sicherheit ausdrücken darf, das niemals,
nur einen frommen Wunsch und eine zitternde Erwartung, die sich demütig
unter das Schicksal stellt, und der hier am Ende stehe, wie er am Anfang
stand: Dies Haus beschützet allezeit die allerheiligste Dreifaltigkeit.
Drucknachweise und Anmerkungen:
S.48 Das Haus zur heiligen Dreifaltigkeit
Eine erste, teils beträchtlich abweichende, kürzere Fassung
erschien in: Simplicissimus, 28, 1923, S. 186 [9 Juli]. [E]
Eine zweite Fassung u.d.T Eine Geschichte in: Frankfurter Zeitung,
Nr.388, 27.53925. Sie wurde in Michael und das Fräulein (S.23-31)
übernommen. Diese Fassung ist bereits der von 1933 angenähert.
S.48, Z.1-3o: Dies Haus beschützet [...] war bei der Post angestellt.
Die Mutter E: Dies Haus beschützet allezeit, die allerheiligste Dreifaltigkeit.
Die Steintafel schreit diesen Spruch jedem ins Gesicht. Das kleine Haus
steht im Donautal, und der Giebel spiegelt sich im grünen Wasser.
Im Laden zur ebenen Erde ist jetzt ein Seilerwarengeschäft. Früher
besaß das Haus ein Herr Full, ein Apotheker, der mit dem Medizinhandel
kein Glück gehabt und sich nun mit dem Rest seines Vermögens
eine Drogerie in dem Haus einrichtete. Herr Full war ein Mann von fünfzig
Jahren, mit einem Ziegenbärtlein, mürrisch tagaus, tagein. Die
Töchter Elisabeth und Lene mußten Geld verdienen: Elisabeth
verkaufte seidene Blusen in einem Warenhaus, Lene hatte eine Anstellung
bei der Post. Der mürrische Herr Full, er litt darunter, daß
er in seinem neuen Beruf nicht das gesellschaftliche Ansehen hatte, das
ihm als Pharmazeuten und ehemaligem Korporationsstudenten zukam, der mürrische
Herr Full stand im Laden, verkaufte Schlemmkreide und Zahnbürsten,
drohend, grämlich, ein König im Exil. Seine Frau
S.49, Z. 12-14: Frau Full [...~ Tatarenstute. Fehlt in E.
S.49, 2.22-25: Den wollte er [...] Sperling! Fehlt in E.
S.49, Z.3o-3i: zu verwandeln. E: zu verwandeln. Wenn das Mittel einschlug,
sollten die beiden Mädchen Offiziere heiraten, jawohl, Offiziere!
S.9o, Z. 1-2o: Herr Full stand [...J Magdalena trat ein E: Herr Full lehnte
am Ladentisch, mürrisch und träumte. Es klingelte scharf, die
weinende Elisabeth trat ein
S.5o, Z.ai-24: Es war ein fester [...] aus dem Maule hing. Fehlt in
E. S.5o, Z.3o-32: Und der Beamte [...] bald wieder. Fehlt in E.
S.5o, Z.34 - S.51, Z.8: Nun konnte er [...] ritt er ins Jenseits. E:
Elisabeth hatte die Blusen gestohlen, um dem Pionierleutnant besser zu
gefallen. Da hat sie ja ihren Offizier, dachte Full. Nun würde der
Bürgermeister seinen Gruß vollständig übersehen. Er
knüpfte sich die Waschleine um den Hals, sah die Säue fett und
rund werden. Sie zerplatzten wie Gummiballons. Mein gutes Mastpulver! er
starb mit den letzten Gedanken bei den Säuen. S.Ss, Z. i8-2i: Der
Himmel spannte [...] und sahen
Fehlt in E.
S.51, 2.24-29: Die Uferpappeln wackelten [...] um drei Uhr. Fehlt in
E.
5.51, 2.32f: Man trug sie ins Haus [...] Dann E: Man trug sie ins Haus,
wo mitleidige Menschen schon Herrn Full vom Strick geschnitten hatten.
So
S.51, Z.35f: Und der hellgrüne Salathimmel zitterte nicht. Fehlt
in E.
S.52, Z1 - S.53, Z.4: Das war nachmittags um drei Uhr gewesen [...]
sondern wächserne Leichen. E: Das war um drei Uhr des Nachmittags,
und Lene kam vom Dienst. Der Assistent hatte ihr Vorhalt gemacht, weil
sie sich in einer Berechnung geirrt. Sie hatte geweint. Sie liebte den
groben Menschen, der merkte es aber nicht einmal und quälte sie mit
Kleinigkeiten. Melancholisch war sie über die Brücke gegangen;
die Leute wichen ihr aus. Im Zimmer sah sie wie drei Kerzen nebeneinander
Vater, Mutter und Schwester liegen. Sie ging ins Laboratorium, nahm aus
einem hohen Glas ein weißes Pulver, das sie gut kannte. Am dritten
Tag begrub man die vier Selbstmörder.
S.53, Z. 14-35: Der Schlußabsatz lautet in E: Am anderen Ufer
der Donau, die Schlöte pusten bei windigem Wetter Ruß und Rauch
hinüber, steht das kleine Haus, spiegelt sich im Wasser, trägt
den Spruch: Dies Haus beschützet allezeit, die allerheiligste Dreifaltigkeit.
In M sind die Namen der Töchter geändert, und die Rollenverteilung
ist getauscht. Der »Angestellte« ist noch als »Beamter«
apostrophiert, der »Verwalter« als »Assistent«.
Der Schluß ist erheblich kürzer.
S.53, Z.21-33: der für das Haus [...J unter das Schicksal stellt,
und Fehlt in M. Der Text der Gesamtausgabe (E I, S.67-73) enthält
folgende Abweichungen:
S.48, Z.2: und zärtlich und geschwätzig Fehlt in E 1.
S.49, Z. 10-12: und der Gemüserest [...) werfen. E 1: und ging
gleich wieder ins Geschäft.
S.52, Z.2: Verwalter E 1: Postamtmann
S.52, Z.23f: wie sie [...] der Tod weh Fehlt in E 1. S.53, Z.z3: Selbstmörderfriedhof
E 1: Friedhof
Erinnert der Titel der Erzählung von ferne an Oskar Panizza (Das
Wirtshaus zur Dreifaltigkeit in: Visionen, 1893), so weist der »moritatenhafte«
Inhalt (Bode, S.32) doch eher auf Novellen Friedrich Hebbels zurück.
- In den Hausgiebel des Regensburger Königshofs, in dem sich die Sichel
Redaktion befand, ist die Heilige Dreifaltigkeit gemalt (vgl. Komm. in
Bd.1). -In seinem Text Regensburg erwähnt B. auch den jenseits der
Donau liegenden ›Dreifaltigkeitsberg‹.
S.54 Die kleine Welt in Bayern
Zuerst erschienen u.d.T Pfingstmorgen in: Magdeburgische Zeitung,
Nr.282, 27.5.1928. [E]-Auch in: Gedichte, S.3o.
S.54, Z.8: Augen auf, und E:Augen auf und
In der Interpunktion ebenfalls leicht abweichend ist ein handschriftliches
Widmungsgedicht B.s zum 50. Geburtstag von Will Vesper im Oktober 1932
(Nachlaß B., Staatsbibliothek, München).