Brittingstube im Historischen Museum der Stadt Regensburg
1891
Am 17. Februar in Regensburg geboren. Besuch der Volksschule und Kreisrealschule in seiner Vaterstadt.
1911
Erste Gedichtveröffentlichungen. Volontariat bei den «Regensburger Neuesten Nachrichten»; Veröffentlichung der Regensburger Bilderbögen und zahlreicher Buchbesprechungen.
1912/14
Theaterrezensionen. Uraufführung des verschollenen Einakterzyklus’ An der Schwelle am Regensburger Stadttheater. Abbruch der literarischen Karriere; Studium an der Königlich Bayerischen Akademie für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan.
1913/14
Immatrikulation an der Technischen Hochschule München.
1914
Britting meldet sich als Kriegsfreiwilliger, in Flandern wird er 1915 zum erstenmal verwundet.
1916
Beförderung zum Leutnant und Kompanieführer; mehrfache Auszeichnung. Veröffentlichungen in der «Liller Kriegszeitung».
1918
Nach schwerer Verletzung halbjähriger Lazarettaufenthalt. Radialislähmung der rechten Hand, die lahm bleibt; Lungendurchschüsse. 70%ige Kriegsbeschädigung. Beginn der Tätigkeit als Theaterkritiker der mehrheitssozialistischen «Neuen Donau Post» (fortgeführt bis 1921).
1919
bis 1921 gibt Britting zusammen mit dem Maler Josef Achmann in Regensburg die expressionistische Monatszeitschrift Die Sichel heraus.
1920
Der Mann im Mond. Ein Schattenspiel. Heidelberg: Die kleinen Saturnbücher, Nr. 41 (= erster Akt der Komödie Das Storchennest).
1921
Britting folgt Josef Achmann nach München, wo er bis zu seinem Tode wohnen bleibt. Von jetzt an lebt er als freier Schriftsteller mit schmalen Einkünften.
Im Arkadenverlag Traisa–Darmstadt erscheint, gedruckt auf der Ernst Ludwig Presse, sein erster Prosaband: Der verlachte Hiob. Das Storchennest (= dritter Akt der Komödie). Mit einem Holzschnitt von Josef Achmann. Adolf Harms, Hamburg (3. Druck der Tafelrunde).
1922
Das Storchennest. Eine Komödie. Arkadenverlag Traisa–Darmstadt.
1923
Das Herz. Ein Tanz auf dem Seil in einem Akt. In: Die rote Erde, hrsg. von Karl Lorenz, Hamburg.
Uraufführung der Komödie Die Stubenfliege am Münchner Staatstheater. In der Hauptrolle Magda Lena, die Frau seines Freundes Josef
Achmann, für die Britting das Stück geschrieben hatte. —
Britting wird zum ständigen Mitarbeiter in den Feuilletons großer Tageszeitungen wie der «Frankfurter», der «Kölnischen», der «Magdeburgischen» und der «Vossischen Zeitung».
1926
Erste Reise nach Italien, der weitere folgen.
1927
Im Iris Verlag, Frankfurt erscheint der zweite Prosaband Michael und das Fräulein.
1928
Die Komödie Paula und Bianka wird in Dresden uraufgeführt. Beim Novellen-Wettbewerb der «Berliner Illustrirten» gewinnt Britting mit der Erzählung Hinterhauser und sein Fräulein einen der mit 3000 Mark dotierten Hauptpreise. Um dieselbe Zeit erhält er ein zweijähriges Stipendium des Ullstein-Verlags mit monatlicher Zuwendung von 100 Mark unter der Bedingung, die neuen Manuskripte zuerst diesem Verlag anzubieten.
1930
Reise nach Bosnien, Slowenien, Kroatien, Montenegro und Albanien.
Im Verlag Wolfgang Jeß, Dresden, kommt Brittings erster Lyrikband heraus: Gedichte.
1932
Wird Britting Autor des Langen-Müller Verlages, der seinen Roman Lebenslauf eines dicken Mannes, der Hamlet hieß druckt.
1933
erscheinen Die kleine Welt am Strom. Geschichten und Gedichte und der Erzählungsband Das treue Eheweib. Von 1934 bis 1944 werden die meisten Gedichte und Prosastücke Brittings zuerst in der von Paul Alverdes herausgegebenen, zum Langen-Müller Verlag gehörenden Zeitschrift Das Innere Reich veröffentlicht.
1935
Eine Sammlung der seit Anfang der zwanziger Jahre entstandenen Gedichte erscheint unter dem Titel Der irdische Tag.
Britting erhält den Münchner Dichterpreis.
1937
erscheint Der bekränzte Weiher, Erzählungen.
1938
Bekanntschaft mit der Schauspielschülerin Ingeborg Fröhlich.
Der Erzählungsband Das gerettete Bild erscheint.
1939
folgt Brittings dritter Gedichtband Rabe, Roß und Hahn. Fortan Hinwendung zu strengeren Formen: Gedichte in antiken Maßen entstehen. 1942 werden die ersten Todsonette veröffentlicht.
1941
Der Erzählungsband Der Schneckenweg erscheint.
1942
lernt Britting während einer Lesereise Georg Jung, Gymnasiallehrer in Helmstedt, kennen. Das literarische Gespräch mit Jung wird bis in die sechziger Jahre fortgeführt und bildet, neben dem Freundesbriefwechsel mit Alex Wetzlar (nach London: 1939–1956), den wichtigsten Teil von Brittings Korrespondenz.
1944
Bei Hans Dulk in Hamburg erscheint die erste Ausgabe von Lob des Weines, illustriert von Max Unold. Die dritte, erweiterte Ausgabe kommt heraus.
1946
Britting heiratet die Schauspielerin Ingeborg Fröhlich.
Der Verleger Curt Vinz übernimmt vom Langen-Müller Verlag die Rechte an den Brittingschen Werken. Britting wird Autor der neugegründeten
Nymphenburger Verlagshandlung in München; Mitinhaber neben Curt Vinz ist Berthold Spangenberg.
Im gleichfalls neugegründeten Carl Hanser Verlag legt Britting eine zweibändige Auswahl aus Mörikes Werken vor. Die zweite Auflage, dreibändig, enthält außer den Gedichten den Maler Nolten.
1947
erscheinen in der Nymphenburger Verlagshandlung Brittings Todsonette, unter dem Titel Die Begegnung.
1948
Gründung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Britting wird Mitglied neben Hans Carossa, Ina Seidel, Alfred Kubin, Edwin Scharff, Max Unold, Richard Strauss, Hans Pfitzner, Carl Orff, Karl Caspar und anderen. — Bei Hanser erscheint die Anthologie: Lyrik des Abendlands. Gemeinsam mit Hans Hennecke, Curt Hohoff und Karl Vossler ausgewählt von Georg Britting. 1950 erlebt sie ihre dritte, verbesserte Auflage. Inzwischen hat die Auflage die Hunderttausend weit überschritten.
1951
Zum 60.Geburtstag bringt Brittings Verlag seinen neuen Gedichtband Unter hohen Bäumen heraus.
Für manchen aus der jüngeren Schriftstellergeneration wird Britting zum Förderer und Mentor; vor allem die jungen Lyriker sind es, die ihm schreiben und ihn aufsuchen: Walter Höllerer, Heinz Piontek, Cyrus Atabay, Albert von Schirnding.
Freundschaft mit Georg von der Vring, der 1951 nach München zieht.
1953
Immermann-Preis der Stadt Düsseldorf.
Veröffentlichung der 1946 geschriebenen Afrikanischen Elegie.
1956
Zum 65.Geburtstag bringt die Nymphenburger Verlagshandlung einen Auswahlband unter dem Titel Geschichten und Gedichte.
1957
bis 1961 erscheint die erste Gesamtausgabe von Brittings Werken: die «Nymphenburger Ausgabe» in sechs Bänden.
1958
Die Berliner Akademie der Künste wählt Britting zum ordentlichen Mitglied; der «Kulturkreis im Bundesverband der deutschen Industrie» verleiht ihm seinen Großen Preis. Britting fährt dazu nach Trier und Reims.
1959
Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes.
1961
Der Bayerische Verdienstorden und der Große Preis von Nordrhein-Westfalen werden an Britting vergeben.
1962
1962 Dietrich Bode legt bei Metzler in Stuttgart seine Monographie: «Georg Britting, Geschichte seines Werkes» vor, von der Armin Mohler (Christ und Welt, 1.5.1964) schreibt, sie sei «eine Untersuchung seiner Dichtung […] wie sie in dieser Reife selten einem Dichter zu seinen Lebzeiten geschenkt worden ist.» Brittings letzte Arbeit gehört der umfangreichen Erzählung Eglseder, sie bleibt Fragment.
1964
Am 27. April stirbt Georg Britting in seiner Wohnung am Sankt Anna Platz.
2000
Am Montag dem 3. April 2000 wurde vom Bayerischen Staatsminister der Finanzen Prof. Dr. Kurt Faltlhauser in einer Feierstunde die Büste von Georg Britting in der Ruhmeshalle über der Theresienwiese in München enthüllt.
Weiterhin wurden die Büsten folgender Persönlichkeiten aufgestellt:
- Johann Michael Fischer, Baumeister,
geb. 18.2.1692 in Burglengenfeld, gest. 16.5.1766 in München - Clara Ziegler, Schauspielerin,
geb. 27.4.1844 in München, gest. 19.12.1909 in München - Lena Christ, Schriftstellerin,
geb. 30.10.1981 in Glonn, gest. 30.6.1920 in München - Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Widerstandskämpfer,
geb. 18.11.1907 in Jettingen, gest. 21.7.1944 in Berlin - Heinrich Wieland, Chemiker,
geb. 4.6.1877 in München, gest. 5.8.1957 in München - Karl Amadeus Hartmann, Komponist,
geb. 2.8.1905 in München, gest. 5.12.1963 in München