»GERMANISTIK«
Band 40  Heft 3/4
Bernhard Gajek, Regensburg.


Das Buch löst Titel und Untertitel ein.

… wer sich philologisch mit Brittings Leben und Dichtung beschäftigen will, kommt um diese gelungene Beschreibung des Spätwerks nicht herum. 


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Die
Süddeutsche Zeitung

                                schreibt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 



 

Süddeutsche Zeitung
Albert von Schirnding
 
 





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 „Sie schreibt con amore“ 

Das Buch löst Titel und Untertitel ein. Ingeborg Schuldt-Britting, seit 1946 mit dem Dichter verheiratet, berichtet von der im Sommer 1951 bezogenen Wohnung im Münchner Stadtteil Lehel, den Mitbewohnern und mehr oder minder prominenten Freunden: Walter Abendroth, Paul Alverdes, Hanns Braun, Johann L. Döderlein, Jürgen Eggebrecht, Curt Hohoff, Armin Mohler, Siegfried von Vegesack, Georg von der Vring und Georg Schneider. Vom „Archivar“, dem Helmstedter Pädagogen Georg Jung berichtet ein besonderes Kapitel; er bewährte sich als aufopfernder, aber kompetenter Gesprächspartner des Dichters. Dieser war „der Baum, um den man sich versammelt“ (Clemens Podewils). Die kleine Welt an der Isar bildete freilich nur scheinbar ein Idyll. München war auch in den fünfziger Jahren noch weitgehend zerstört, und von Wohlstand konnte am Sankt-Anna-Platz keine Rede sein, obwohl Britting zu den gefragtesten Autoren der Nachkriegszeit gehörte. Er war ein spröder, doch treuer Freund, und die Verleger wie Carl Hanser oder Curt Vinz wußten seine Zuverlässigkeit zu schätzen. – Ingeborg Schuldt-Britting erzählt flüssig und anschaulich; sie konzentriert sich auf die Personen, deren Eigenschaften oder Beziehungen zu ihr und Britting, um dessentwillen sie eine Karriere als Schauspielerin (in Berlin und München) aufgegeben hatte. Sie illustriert und belegt vieles durch bisher unbekannte Briefe, Fotos, Faksimiles oder Kritiken. Sie schreibt con amore und wirbt um Verständnis für Britting und sein Werk. Das ist ihr auf beachtlichem literarischem Niveau gelungen. Wer den Dichter kennen lernen und sein Werk verstehen möchte, sollte zu diesem Buch greifen. Und wer sich philologisch mit Brittings Leben und Dichtung beschäftigen will, kommt um diese gelungene Beschreibung des Spätwerks nicht herum.

»GERMANISTIK«                        Bernhard Gajek, Regensburg.



 
 

Ein Platz, eine Stadt, eine Welt

Georg Britting im Mittelpunkt einer literarischen Topographie

[...] Gedichte fallen nicht vom Himmel. Sie haften an Orten, Geschichten, Dingen. Das Erin-nerungsbuch von Ingeborg Schuldt-Britting weiß davon lebendig, fesselnd, bewegend zu er-zählen.[...] Britting war ein chronischer Wirtshausgeher und Stammtischgast, und wer sich da zum Beispiel all – donnerstags in der Schwabinger Gaststätte „Leopold“ traf – von Georg Schneider über Oda Schaefer, Horst Lange, Jürgen Eggebrecht, Kuno Raeber zu Peter Huchel und Heimito von Doderer a.G. – gehörte zu einem von mehreren Kreisen, die sich um Britting scharten. Die Dichterwitwe porträtiert jeden Einzelnen dieser Freunde mit treffsicherem Stift, das literarische München der Fünfziger und frühen Sechziger kehrt wieder, als wär’s ein Stück von uns – und ist es das nicht?