Georg
Britting
Sämtliche
Werke
* Band 1 Seite 55 bis 63 und 74 bis 87 "Frühe Gedichte" 1911 - 1919 / Seite 60
Band 1 Seite 529 bis 558 "Gedichte aus den zwanziger Jahren"
Band 2 Seite 211 bis 231 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"
Band 4 Seite 295 bis 309 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"
© Georg-Britting-Stiftung
- Alle Rechte vorbehalten /
zu
den Rechten:
IN FLANDERN
(Winter 1914)
Der Schneewind bläst
Durch flandrisches Land,
Er weint in den Bäumen
Am Ackerrand.
Er streichelt lind
Den erschossenen Gaul,
Der im Graben liegt,
Blutschaum vor dem Maul.
Er weht um das Kreuz
Am Soldatengrab
Ein Helm und ein Schwert
Und ein dürrer Stab.
Er pfeift durch die
Risse
Im toten Haus
Und fährt mit Winseln
Zum Schornstein hinaus.
Am Abend steht immer
Am Himmelsrand
Irgendwo eine Mühle
In Rauch und Brand.
[1915]