Aber der blitzdurchfunkelte
Wein
Nein! Nein! Ach,
schweigt mir!
So billig ists nicht, wie
ihr
meint,
Daß der Wein tut,
Ihr neunmal klugen
Vorsichtig-enthaltsamen
Wassertrinker,
Die ihr früh schlafen geht
Am nüchternen Abend
Ins weiße Bett.
Gute Nacht!
Was wißt ihr? Nichts
wißt ihr
Oder nur wenig!
Wir hörn es mit
ungeduldigem
Hohn, was ihr redet – So redet der blinde Mann
von
der Farbe
Und töricht,
Und das Eigentliche
Bleibt ihm Geheimnis.
Mächtig
Wölbt sich der Weinkrug,
Aus dem der
Rundumglänzende Strahl
fließt,
Wie wenn aus der Wolke
Der Blitz zuckt
Und alle Höhen der
Landschaft
Gewittrig erleuchtet.
Bald kommt der Sturm.
O komm nur!
Wir, wir bestehn ihn,
Uns wirft er nicht nieder,
Nicht sein Gevatter,
Schwarzlärmig, der Donner,
Wir sind keine Hasen,
Die sich in die Furchen
Gefürchtig ducken,
Wie ihr euch ins weiße
Häuslich vernünftige
Bett legt.
Gute Nacht!
Vergeßt nicht die rote
Tönerne Flasche,
Mit dem siedenden
Wasser gefüllt,
Um euch die frostblauen
Sohlen zu wärmen!
O ihr andern Flaschen,
Burgunder, kurzhalsig und
stämmig,
Die strohumflochtne
Vom Berge Chianti,
Die schlanke des Rheinweins
Und die des Bocksbeutels,
Tierischer Formung!
Auch am Tag kann man
trinken,
Nicht jeder,
Wenn die Sonne zusieht,
Ein goldener
Fleck an der Wand!
Davor erschrick nicht,
Wie das Pferd
Vor der Glasscherbe scheut,
Die am Weg blitzt.
Wir wissen es besser.
Wir sehen den Gott,
Der uns zusieht.
Gnädiger Weingott,
O all ihr Götter,
Beschützt uns,
Uns, euch getreu und
Gänzlich ergeben!
Das Wasser,
Weiß und reinlich ...
Aber der
blitzdurchfunkelte Wein.
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