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DER KASTANIENBAUM
Alle Kerzen hat er
angezündet.
Lautlos brennen sie mit
weißer
Flamme.
Eine rote, das ist ein
Eichhörnchen,
Schraubt geschwind empor
sich
an dem Stamme
Und verschwindet in dem
grünen
Laub.
Und ein Windstoß weht.
Er bringt schon Staub.
Aus den Dünsten bildet
sich
die Wolke,
Plustert sich im reinen
Himmelsblau,
Schwillt gewaltig, mit
gezacktem
Rande.
Schrill im Hofe schreit der
grüne Pfau.
Weiß er, was das Wetter
hat beschlossen
Von dem Hagel? Seinen
weißen Schoßen?
Ach, der Pfau - was wird
er denn
schon wissen?
Dumm und eitel schlägt
er nun sein Rad.
Langsam kommt die
Bauernmagd
gegangen
Her zum Hof auf dem
Brennesselpfad.
Und sie denkt: es riecht so
rot und bitter,
Jetzt wird es bald da sein,
das Gewitter!
Rot im Laube züngelt das
Eichhörnchen,
In der Wolke ist des Feuers
Sitz.
Ungeduldig, daß man ihn
entlasse,
Wetterleuchtet schon der
erste
Blitz.
Durch die Schwüle, grün
wie Pfaugefieder,
Fällt ein nasser
Regentropfen
nieder.