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DER WINTER
Das Wasser friert im Becher,
Den ich vors Fenster 
stelle.
Der Winter ist kein Zecher,
Er schlürft nicht aus der
Quelle,
Wie es der Sommer tut.
Was fließt, bringt er
zum Stehen,
Den Sturzbach zum 
Erstarren,
Und wo die Türen gehen,
Da tun sie es mit Knarren,
Und das gefällt ihm gut.
Die Füchse mag er 
leiden,
Die roten in den Forsten,
Und die sich schwarz 
ankleiden,
Die Raben in den Horsten,
Und jede Räuberbrut.
Der Mond auch und die 
Sterne,
Die seine Macht verachten,
Aus abgelegner Ferne
Gleichgültig ihn 
betrachten,
Sind Blut von seinem Blut.
Gäb es im Wald noch 
Bären
Mit scharfgeschliffnen 
Klauen,
Und Wölfe, diese wären
Genuß ihm, sie zu schauen
Und ihre arge Wut.
Das Sanfte muß er hassen,
Das Feuer auf dem Herde
Und was sich darum schart:
Was heut lebt auf der Erde,
Die kleine Menschenart,
Die will zu ihm nicht 
passen,
Nur Riesen wär er gut.
Die in den Höhlen 
hausten, 
Im waldbedeckten Land,
Das Eberfleisch roh 
schmausten 
Und Feuer nie gekannt,
Die, wenn sie sich 
ergetzten,
Vom windumpfiffnen Grat
Lawinen talwärts hetzten
Groß wie ein Sonnenrad
–
D i e wärn ihm zur 
Gesellschaft
recht, 
Das wilde Mannsgeschlecht.