Georg
Britting
Sämtliche
Werke
Band 1 Seite 55 bis 63 und 74 bis 87 "Frühe Gedichte" 1911 - 1919
Band 1 Seite 529 bis 558 "Gedichte aus den zwanziger Jahren"
Band 2 Seite 211 bis 231 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"
* Band 4 Seite 296 bis 309 "Verstreut veröffentlichte Gedichte" / Seite 306
© Georg-Britting-Stiftung
- Alle Rechte vorbehalten /
zu
den Rechten:
Mai-Gesang
Der Mai ist da –
Fast wills dich
erschrecken!
Du siehsts an den Hecken,
Die hell sich begrünen,
Und an dem kühnen
Sichstrecken der Äste.
Du siehst es am Wasser,
Das schneller fließt,
Und spürst es im Wind.
Der zu wehen beginnt
Wie vorher nie,
Und selbst dem Fisch fuhr
es
neu ins Geblüt –
So schießt er vorbei!
Du siehst es am
Kirchturm, der
rosenrot glüht,
Und an der Wolke, die weiß
hinzieht,
Am Löwenzahn, der am
Straßenrand
blüht,
Trompetengelb und in
Büscheln.
Und hörtest du nicht
einen
züngelnden Schrei?
Sang es der Hahn, dies
feurige
Lied?
Oder sang es der Mai?