Georg
Britting
Sämtliche
Werke
Band 1 Seite 55 bis 63 und 74 bis 87 "Frühe Gedichte" 1911 - 1919
Band 1 Seite 529 bis 558 "Gedichte aus den zwanziger Jahren"
Band 2 Seite 211 bis 231 "Verstreut veröffentlichte Gedichte"
* Band 4 Seite 296 bis 309 "Verstreut veröffentlichte Gedichte" / Seite 309
© Georg-Britting-Stiftung
- Alle Rechte vorbehalten /
zu
den Rechten:
Stunde in Landshut
Der Himmel ist hellblau
und leer.
Sankt Martin bewacht die
Landshuter
Stadt,
Die Giebel, die Straßen,
die Plätze,
Von altem Leben schwer.
Die Bratwürste krümmen
sich zischend am Rost,
Sankt Martin hört's mit
Bedauern,
Doch ist's eine fette und
nahrhafte
Kost
Für die Städter und
für die Bauern.
Die Isar hat's eilig wie
stets.
Die Fische sind nicht zu
sehen
–
Die Brachsen, die Hechte,
die
Huchen,
Nach denen die Angler
suchen,
Sie stehen, die schlauen,
im
tieferen Strom.
Grün glänzen die
Isar?Auen,
Das wirft sich
grünspiegelnd
zurück.
Sankt Martins hoher,
spitztürmiger
Dom
Greift stürmisch den Himmel
an –
Sankt Martin ist nicht von
den
Lauen!
Sankt Martin war ein
adliger
Mann,
Zerschnitt seinen Mantel –
das
größere Stück
Gab er, den Bettler zu
wärmen.
Die Domdohlen lärmen und
zanken.
Sankt Martin hat gute
Gedanken.