Georg
Britting
Sämtliche
Werke
- Rabe, Ross und Hahn - Band 2 Seite 150
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Erntezeit
Vom Wagen noch her, der eben,
Beladen mit Garben, den gelben,
Knarrend ins Dorf fährt
Es scheuchten die Rosse mit
peitschendem Schwanz
Die schwarzen Fliegen hinweg
Hängen, wie Haar weht,
Büschel von Halmen, zerzausten,
geraubten,
In den Ästen des Apfelbaums,
Der mit weiß angestaubten
Blättern lang hats
nicht geregnet
Neben dem Weg steht,
Schwer mit der Fülle rotbäckiger
Früchte gesegnet:
In denen der Wurm nagt,
Sind minder nicht strahlend
im Glanz.
Es brach sich die Magd
Hoch auf den Garben, von ganz
Plötzlicher Eßlust
geplagt,
Mit schnellem Gelenk
Und vorgebeugt weit,
Daß ihr die Brust sich
rührte im Kleid,
Den schönsten der Äpfel
als Gegengeschenk.
Sommer ist es und Erntezeit.