Georg
Britting
Sämtliche
Werke 
- Rabe, Ross und Hahn -   Band 2   Seite 201
Aus der späteren Fassung
© Georg-Britting-Stiftung
- Alle Rechte vorbehalten /  
zu
den Rechten:
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Fahrt auf der DonauIm kühligen Garten saßen
wir,
Tranken das schwarze 
Klosterbier,
Die Kastanien blühten,
weiß und auch rot, 
Jetzt trägt uns 
stromabwärts
das Boot.
Die Felsen wandern am 
Ufer entlang,
Ausschreitend im gewaltigen
Gang 
Riesen, und ihre riesigen 
Frauen,
Mit wölbigen Brüsten,
gestrüppigen Brauen.
Das Wasser ist grün, 
grün
wie das Licht, 
Das aus den Wäldern nieder
bricht.
Wipfelhoch droben ein 
goldener
Blitz: 
Wer mag ihn werfen vom 
laubigen
Sitz?
Ein schwarzer Strudel 
dreht sich
empor,
Und dreht sich hinunter, 
und
glatt wie zuvor
Liegt alles Wasser.  Ein
Wallfahrerchor
Mit wehenden Fahnen zieht 
fromm
dahin:
Er hat die Gnadenkapelle im
Sinn!
Hellsilbern springt ein 
Fisch
aus der Flut,
Vielleicht nicht aus Lust, 
und
aus Übermut,
Vielleicht will ein Hecht 
ihn
als Beute!
Tief knurrt die Bank, 
und es
riecht nach Teer,
Die Ruder seufzen, sie 
haben
es schwer.
Da kommt ein 
Glockengeläute:
Das ist für die 
Wallfahrerleute!
Am knochigen Felsen, 
zerklüftet
und wild,
Malt sich der Tod in das 
friedliche
Bild:
Denn der dort klettert am 
hanfenen
Strick.
Wagt den Sonntag, wagt das 
Genick
Für einen freien 
Raubvogelblick 
Ganz wolkenlos blau ist es 
heute!