Georg
Britting
Sämtliche
Werke
- Die Begegnung - Band 4 Seite 14
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DER TOD UND DIE MUTTER
Du fressend Untier! Tod du, wühlend
Schwein!
Nach meinem Knaben will es dich gelüsten?
Ich nährte ihn an meinen beiden Brüsten
Zu jeder Stund, und er geriet so fein,
Daß noch die Mühen mir die Nacht
versüßten!
Er ist mein Blut, mein Herz, mein Fleisch,
mein Bein:
Nimm mich für ihn! Gleichgültig
kanns dir sein!
Schau, lieber Tod, ich will sogleich mich
rüsten
Zum Abschied. In dein schwarzes
Schlafgemach
Werd ich mich willig, dir zur Freud,
begeben,
Zurück ihn lassen unter fremden Leuten.
Und wächst er lieblos auf, und tönt
sein Ach!
Zu mir herab, dann solls mir nur bedeuten:
Er seufzt! Er weint! Also ist
er am Leben!