Georg
Britting
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Werke
- Die Begegnung - Band 4 Seite 41
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DER TOD AM BACH
Am Morgen steigt er aus dem Walde nieder,
Zum Bach hinab, der durch die Wiesen läuft.
Dort stehen viele Blumen, dicht gehäuft.
Zur gleichen Stelle kommt er immer wieder.
Ins nasse Gras - wie schmerzen ihn die
Glieder!
Kniet er sich hin, vom Morgenlicht
beträuft.
Wer ihn von weitem sieht, der denkt: der
säuft
Schier wie ein Tier! Doch ists der
Weltgebieter,
Ders närrisch treibt mit Zieren und
Sichdrehn.
Da schämen sich die Veilchen an dem Bache,
Schämt sich der Hecht und läßt
die scheibenflache
Brachse im Uferschatten bei sich stehn,
Weil wie die Magd, die eitel sich
betrachtet,
Der hohe Herr sein Spiegelbild
anschmachtet.