Georg
Britting
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Werke
- Die Begegnung - Band 4 Seite 68
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FREUND HEIN
Es ist erlaubt, daß man
vertraulich tut
Mit Freunden, die man seit
der
Kindheit kennt,
Daß man sie duzt und beim
Vornamen nennt -
Und trifft man sie, so
rückt
man kaum den Hut,
Was ganz auf
Gegenseitigkeit
beruht,
Weil keine würdevolle
Schranke
trennt,
Und während man die Pfeife
neu anbrennt,
Die halberloschne, schwatzt
man wohlgemut:
»Wie gehts dir, Alter?
Und was macht dein Weib?
Du weißt, heut abend sehn
wir uns beim Wein!«
Und freut sich so, am Tag,
beim
Sonnenschein,
Schon auf den
abendlichen Zeitvertreib.
Ein kalter, fremder Herr,
der
Tod? O nein!
Wie wagten wirs und nennten
ihn Freund Hein?