Georg
Britting
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Werke
- Die Begegnung - Band 4 Seite 74
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DER ARME TOD
Er wohnt in einem
halbzerfallnen
Haus,
Um Dach und Giebel saust
der
schwarze Wind.
Sein gelbes Hündlein bellt
und beißt die Laus,
Die Fensterscheiben sind
vom
Spinnweb blind.
Er hat wohl keines oder
faul
Gesind -
Auf keinem Tische steht ein
Blumenstrauß.
Fast scheint es dir, er
spähte
nach dir aus,
Nach einem Mann, den er zum
Freund gewinnt,
Der sich in seiner Stube
niederläßt
Und abends ihn mit einem
Lied
erfreut,
Beim Glase Wein, beim
schimmeligen
Brot.
Scheint hell der Mond
durchs
kahle Laubgeäst:
Fast wie im Leben draußen
ist es heut!
Sagt dann, und tut dir
leid,
der arme Tod.