Georg
Britting
Sämtliche
Werke
- Rabe, Ross und Hahn - Band 2 Seite 152
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zu
den Rechten:
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Nacht
der Erinnerung
Wer kann
die
erleuchteten Fenster sehn,
Im
Vorübergehn,
und bleibt nicht stehn?
Wer hat
nicht
in des Windes Wehn –
Wie weht
er
mit Macht! –
Einen
Klang
gehört,
Der ihn
aufgestört,
Der sein
Herz
betört,
Wie immer
in dieser Nacht?
Und
wer voll
Freud ist in dieser Nacht,
Und
weintrinkend
wacht,
Wie
Schatten
steigt es um ihn herauf,
Beim
Prasseln
des Ofens, beim süßen Geschnauf
Der
Kerzen,
wie sie es immer gemacht –
Und da
kommen
sie sacht
In dem
gelben
Licht, Gesicht bei Gesicht,
Eines,
das
weint, und eines, das lacht:
Die
Bilder
der Kindheit sind immer sein,
Sie
können
ihm nimmer verloren sein
Und
blicken
ihn an aus der Nacht.
Und wer
es
erlebte in dieser Nacht,
Der sieht
sich im Graben, im Unterstand,
Das
Wasser
rinnt von der hölzernen Wand,
Und er
hört
auf das Zwitschern im Drahtverhau,
Das
zwitschert
wie Vögel, genau so, genau.
Ein
Bäumchen
brennt rosig im finsteren Schacht,
Und so
oft
eine schwere Granate her haut,
Wanken
die
Balken mit sterbendem Laut,
Und immer
erlöschen die Kerzen dann,
Und er
zündet
sie immer aufs neue wieder an –
So trieb
er
es stundenlang diese Nacht
Bis zum
Morgen.
Und
wer traurig
ist diese Nacht,
Stützt
den Kopf in die Hand
Und sitzt
und sinnt,
Daß
Träume nur blieben, was sie eben sind,
Eben nur
Träume,
zu mehr nicht gemacht,
Und den
Kerzen
lauscht,
Und dem
Wind,
der rauscht
Voll
Trauer
wie er –
Der hat
es
wohl schwer,
Aber
schwerer
nicht, als viele im Land,
Die
stützen
wohl auch den Kopf in die Hand
Diese
Nacht.
Und
die Sterne
in dieser Nacht,
Und der
tröstliche
Mond,
Der
seinen
ewigen Gang sich nicht nehmen läßt –
Halt sein
Herz der nur fest,
Der
hinauf
schaut hoch in die himmlische Pracht,
Und
feiere
das Fest,
Denn eh
ers
bedacht,
Mit Mond
und
Sternen und Kerzen die Nacht
Zu rasch
nur
ist sie zu Ende gebracht
Wie jede
andere
Nacht.