Georg
Britting
Sämtliche
Werke
- Rabe, Ross und Hahn - Band 2 Seite 154
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zu
den Rechten:
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Wo der Waldweg lief
Wo der Waldweg lief,
durch schwarze
Fichten,
Und vom Himmel oben war
fast
nichts zu sehn,
Saß im Strauchwerk, im
verfilzten, dichten,
Hingeduckt der Hase, den
Der Fuchs gejagt,
Und der Atem ging ihm
stoßweis
ein und aus,
Daß er rauchte, wie der
Blasbalg von der Schmiedefaust geplagt
Auf dem Waldweg kamen,
oftmals
stolpernd,
Müd ein Mann und eine Frau
daher,
Und der Mann war alt,
Und die Frau war jung und
sagte:
Josef, Mann, ich kann nicht
mehr!
Und sie setzten sich die
beiden,
In den Schnee hin, wie der
Hase
es getan,
Und der Atem ging bei
beiden
schier
Stoßweis ein und aus wie
bei dem Tier.
Doch auf einmal stand
ein Mann,
der Flügel trug,
Vor den beiden, und die
Flügel
regte er jetzt nicht,
Und er sagte: Was denn
säumt
ihr hier?
Vorwärts! Vorwärts!
Weit ists noch zum Stall!
Und er hatte ein fast
finsteres
Gesicht,
Als er so befahl.
Und die Frau stand
wieder auf
und ging,
Und es folgte Josef ihr,
der
Mann,
Und der Schnee zu ihren
Füßen
sang,
Und der Hase hing sich
hoppelnd
hinten an,
Ohrenspielend, diesen
beiden.
Und der Mann, der Flügel
trug, der fing
Die Flügel an zu rühren
und er schwang
Sich auf
Und es sausten und es
schallten
seine Flügelschläge,
Und sie rauschten donnernd
überm
Wald.
Und den Bäumen wars
unangenehm
Sich zu beugen vor der
Windgewalt
Der Riesenfittiche,
Und sie stöhnten träge.
Und vom Zugwind, den die
Flügel
machten überall,
Wehten zornig Haselbusch
und
Weiden,
Mochten das Geflattere
nicht
leiden
Und vom Windesschwall
Sprang mit einemmal,
Sprang mit goldnem Knall
die
Türe auf zum Stall
Von Bethlehem.