Georg
Britting
Sämtliche
Werke
- Rabe, Ross und Hahn - Band 2 Seite 177
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RABE, ROSS UND HAHN
Der Hahn
Zornkamm, Gockel,
Körnerschlinger,
Federnschwinger, roter
Ritter,
Blaugeschwänzter
Sporenträger,
Eitles, prunkendes Gewitter
Steht er funkelnd auf dem
Mist,
Der erfahrne Würmerjäger,
Sausend schneller
Schnabelschläger,
Der er ist,
Der mit Lust die roten
Ringelleiber
frißt.
Und nun spannt er seine
Kehle,
Schwellt die Brust im Zorn:
Schallend tönt das
Räuberhorn.
Daß er keinen Ton
verfehle,
Übt er noch einmal von
vorn.
Hühnervolk, das ihn
umwandelt,
Wenn er es auch schlecht
behandelt,
Lauscht verzaubert seinem
Wort.
Wenn sein Feuerblick rot
blendet,
Keines wendet sich dann
fort,
Denn er ist der Herr und
Mann,
Der an ihnen sich
verschwendet
Und die Lust vergeben kann.
Und, sie habens oft
erfahren,
Die um ihn versammelt
waren:
Goldner Brust, der
Liedersinger,
Ist der mächtige
Morgenbringer,
Der selbst dem Gestirn
befiehlt.
Wenn er seine Mähne
schüttelt
Und schreit seinen Schrei
hinaus,
Der am Nachtgewölbe
rüttelt,
Steigt die Sonne übers
Haus.
Anmerkung:
Britting spricht die im Anhang Bd.2 S.355 lemmatisierte Fassung
Zeile 8-9 [Königlich noch im Vergeuden / Wenn er lässig-stolz
verschenkt
/ Den Wurm,den er empor geschwenkt.