Georg
Britting
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Werke
- Die Begegnung - Band 4 Seite 13
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DER TOD UND DER JÜNGLING
Ich bin ja noch so jung! Die Menschen
leben
Sonst sechzig Jahre, oder siebzig auch
Und mir willst du nicht einmal zwanzig
geben
Und bläst mich an mit deinem kalten Hauch,
Wie Maifrost fällt in die noch grünen
Reben?
Ich bin nicht fertig schon für den
Verbrauch,
Und noch kein Wein, den du im Lederschlauch
Gelassen magst auf deine Schultern heben.
Du Winzer Tod, laß mich doch reif erst
werden!
Kein Winzer, Tod, tut so mit seinem Wein,
Solang er grün ist und ein unnütz
Kraut!
Findest du Beßres nicht in deinen
Gärten?
»Um mir das Schläfenhaar zu schmücken:
nein!
Du junges Reis, vom Morgentau betaut! «