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Lieferbare Ausgabe:

Georg Britting
Sämtliche Werke  

Taschenbuchausgabe
in 23 Bänden

Band 3  "Die Begegnung"
Seite 53
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Editionsnotiz zu dieser Ausgabe


Georg Britting
Sämtliche Werke 
- Die Begegnung -   Band 4   Seite 57
© Georg-Britting-Stiftung - Alle Rechte vorbehalten /  
zu den Rechten:
    .

DER TOD UND DIE BRAUT

I.

Du kannst ihn mir doch nicht schon nehmen wollen,
Den süßen Freund, den ich mir erst gewann?
Das Brautgewand, die Hemden, die ich spann,
Die kleinen, weißen Schuhe, willst du, sollen

Unnütz mir sein?  Die Freudentränen quollen
Mir üppiger, wenn ich an das Gespann,
Das hochzeitliche, dachte.  Es verrann
Die Zeit so langsam, die mir doch den vollen

Gewinn erst bringen sollte: er - mein Mann!
Wie hab ich all das schön mir ausgedacht!
Treibst du nur Spaß?  Das wär kein Meisterstück!

Pfui, schäm dich, Tod!  Daß man so scherzen kann!
Und ihm gefällts!  Schau hin!  Er geht!  Und lacht!
Er weiß, der Schelm, ich bleibe nicht zurück!

II.

Schütz vor den Motten du dein Brautgewand
Und laß die weißen Schuhe nicht verderben !
Zerbricht das frühe Glück dir auch in Scherben -
Ging mancher so, die dann ein andres fand!

Der Fraun Beharrlichkeit verweht wie Sand -
Und starb der erste, greifen sie mit derben
Fäusten den zweiten sich, die Klugen, gerben
Aus zähem Leder sich was von Bestand!

Und hast du Kinder erst und Haus und Scholle,
So holst du lächelnd aus der Mottentruhe
Für deine Tochter Leinenzeug und Wolle

Und wirst nicht einmal rot, wenn du dann sagst!
Zur Hochzeit schenk ich dir die weißen Schuhe!
Sie glänzen noch!  Nimm sie, wenn du sie magst!