Georg
Britting
Sämtliche
Werke
»Der unverstörte Kalender« Band 4 Seite 241
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.
Auf dem Fischmarkt
Silbern glänzen die
Fische,
Schwarzgrün dazwischen
ein Aal,
Glänzen und haben alle
Ein wenig Blut vor dem
Maul.
Der Markt lobt schallend
die
nasse
Ware, die schweigend liegt:
Das Raubzeug, wüst und
gestachelt,
Süß an die Sanftmut
geschmiegt.
Schuppen sind wie Sterne
Auf die Tische gepappt,
Das erfahrene Messer ruht
Schaudernd aufgeklappt.
Das Fischweib beredet
die zaudernde
Kundschaft zu hurtiger
Wahl:
Die Barben sind gut, doch
besser
Der Bürstling, und der
da, der Aal!
Des Hechtes nicht zu
vergessen
–
Mit Lorbeer belaubt das
schreckliche
Haupt,
Mit duftenden Kräutern
im zarten Sud,
Ein gräflich, ein
fürstliches
Mahl!
Und wer da sparen zu müssen
glaubt:
Rotaugen sind da in
genügender
Zahl!
Das Fischweib schwätzt
so,
die Fische
Warten stumm, wer sie holt.
Das Blut vor ihrem Maule
Glänzt wie Purpur und Gold.